Histaminintoleranz: Symptome und Ursachen

Wer an einer Histaminintoleranz leidet, glaubt häufig, gegen bestimmte Lebensmittel allergisch zu sein. Grund dafür ist, dass die Symptome einer Histaminintoleranz denen einer allergischen Reaktion stark ähneln.

Was ist Histamin?
Histamin ist ein Botenstoff, der bei verschiedenen Reaktionen im menschlichen Körper eine Rolle spielt. Unter anderem dient er im Immunsystem der Abwehr von Krankheitserregern. Er befördert jedoch auch allergische Reaktionen, indem er zum Beispiel die Schleimhäute anschwellen lässt. Heuschnupfenallergikern werden aus diesem Grund häufig Antihistaminika verschrieben, die die Reaktion aufhalten. Histamin ist auch in manchen Nahrungsmitteln enthalten und gelangt bei deren Verzehr in großer Menge in den menschlichen Körper. Vor allem Wein, Bier und reifer Käse enthalten viel Histamin.

Ursachen für Histaminintoleranz
Die Ursache für eine Histaminintoleranz liegt im Dünndarm. Dort baut das Enzym Diaminoxidase (DAO) aufgenommenes Histamin üblicherweise schnell ab. Bei Menschen, die an Histaminintoleranz leiden, funktioniert dieser Abbau jedoch nicht richtig beziehungsweise nicht schnell genug. So bleibt eine erhöhte Histaminkonzentration im Blut und verursacht die typischen Symptome.

Laut dem Gesundheitsportal onmeda.de ist das bei etwa einem Prozent der Deutschen der Fall. Mediziner vermuten, dass Betroffene nicht genügend DOA produzieren oder das Enzym in solchen Fällen weniger aktiv ist. Sowohl die Einnahme von Medikamenten als auch Erkrankungen des Darms können die Histaminintoleranz noch verstärken

Histaminintoleranz: Typische Symptome
Bei der Histaminintoleranz sprechen Mediziner von einer Pseudoallergie, da beim Verzehr histaminhaltiger Lebensmittel Symptome auftreten, die denen einer Allergie ähneln. Das Gesundheitsportal gesundheit.de nennt als typische Symptome Magen-Darm-Probleme, Juckreiz und plötzliche Hautrötungen

Manchen Menschen läuft nach dem Verzehr von Käse oder nach einem Glas Wein oder Bier beispielsweise plötzlich die Nase oder sie fühlt sich verstopft an. Grund ist, dass das Histamin die Schleimhäute anschwellen lässt. Neben diesen Symptomen können auch Erkrankungen wie Asthma, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen oder Blasenentzündungen auftreten.

Wenn Sie nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel – vor allem Bier, Wein oder Käse – regelmäßig allergieähnliche Symptome bei sich beobachten, sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen und die Ursache klären lassen. Mittels Tests kann eindeutig festgestellt werden, ob es sich um eine Lebensmittelallergie oder um eine Histaminintoleranz handelt.

Glutenunverträglichkeit  

Zöliakie: Gluten steckt nicht nur in Getreide

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Darms gegenüber Gluten, einem Getreide-Eiweiß, das nicht nur in Weizen, Roggen oder Gerste zu finden ist. In welchen Lebensmitteln außerdem Gluten steckt und wie Sie am besten mit einer Unverträglichkeit umgehen.

Zöliakie: Symptome der Unverträglichkeit
Menschen, die an Zöliakie leiden, vertragen keine Lebensmittel mit Gluten. Gelangt das Klebereiweiß in den Darm, werden Immunzellen zur Bekämpfung aktiviert. Diese Zellen zerstören Teile des Darmgewebes und stören dadurch die Aufnahme von Nährstoffen. Typische Symptome der Unverträglichkeit sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Betroffene leiden an ständiger Müdigkeit und sind in ihrem Antrieb geschwächt. Auch Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit sowie ein vorgewölbter Bauch können Zeichen der Zöliakie sein.

In vielen Fertigsuppen- und soßen findet sich Gluten als Geschmacksträger oder Bindemittel. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)

Bei Kindern kann es zu Verzögerungen im Wachstum und zu Vitaminmangel kommen. Viele Kinder leiden weiterhin unter Blutarmut und geistigen Fehlentwicklungen. Teilweise kommt es bei Betroffenen zu Knochen- und Muskelschmerzen oder Muskelschwäche sowie Appetitlosigkeit.

Vorsicht: Wo Gluten überall enthalten ist
Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft rät Menschen mit Zöliakie, in der ersten Zeit eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Denn das Klebereiweiß Gluten steckt nicht nur in Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Roggen und Dinkel und daraus hergestellten Lebensmitteln.

Auch in Fertigprodukten wie gebundenen Soßen, Suppen oder Gewürzmischungen kann Gluten enthalten sein. Das liegt daran, dass das Klebereiweiß Fett und Wasser verbindet und ein guter Trägerstoff für Aromen ist. Auch chinesische Fertigprodukte, Pommes oder Hackfleisch enthalten oft Gluten.

In der Ernährungsberatung lernen Sie außerdem, wie man glutenhaltige Lebensmittel ersetzen kann.

Ursachen, Diagnostik und Therapien bei Zöliakie

Ursache
Die Ursache der Unverträglichkeit im Darm wird in genetischen Veranlagungen vermutet. Außerdem nehmen Wissenschaftler an, dass Gluten im Körper eine Autoimmunreaktion verursacht. Die Zöliakie zählt daher zu den immunologisch vermittelten Erkrankungen.

Diagnostik
Bei Verdacht auf Zöliakie können Ärzte bestimmte Tests durchführen. Laut Apotheken Umschau lassen sich bei 90 Prozent der Betroffenen bestimmte Antikörper nachweisen. Wenn dieser Test nicht anschlägt, kann zusätzlich eine Endoskopie Aufschluss geben. Hierbei untersucht der Arzt mithilfe eines schlauchförmigen Gerätes Magen und Dünndarm und entnimmt dabei Gewebeproben.

Therapie
Die Therapie besteht hauptsächlich darin, auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten – also auch auf bestimmte Fertigprodukte mit Gluten. Auch der Verzicht auf Milchprodukte kann sinnvoll sein, bis die Darmfunktion wieder hergestellt ist.

Kiwi-Allergie? Vorkommen und Symptome

Eine Nahrungsmittelallergie wie die Kiwi-Allergie ist im Vergleich zu anderen Leiden wie etwa Heuschnupfen recht selten. Welche Symptome auf eine Allergie hindeuten, erfahren Sie hier.   

Kiwi-Allergie als Kreuzallergie
Wie viele Menschen an einer Kiwi-Allergie leiden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Häufig ist auch gar keine Allergie im Spiel, wenn Menschen auf bestimmte Lebensmittel empfindlich reagieren, sondern lediglich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Diese wiederum kann die Folge von Enzymdefekten sein.

Ein juckender Gaumen nach dem Verzehr von Kiwis ist ein Anzeichen für eine allergische Reaktion.

Eine Kiwi-Allergie tritt im Erwachsenenalter oftmals in Verbindung mit anderen Allergien auf, als sogenannte Kreuzallergie. Pollen-Allergiker haben beispielsweise ein erhöhtes Risiko, eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Die unterschiedlichsten Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Nektarinen, Bananen oder eben auch Kiwis können dann eine allergische Reaktion hervorrufen.

Symptome bei einer Nahrungsmittelallergie
Wer unter einer Nahrungsmittelallergie wie der Kiwi-Allergie leidet, kann meist bereits wenige Minuten nach dem Verzehr mit Symptomen rechnen. Spätreaktionen nach einem oder mehreren Tagen sind eher die Seltenheit.

Welche Symptome sich genau zeigen, hängt oftmals von der spezifischen Allergie ab. Bei einer Kiwi-Allergie beschränken sich die Beschwerden dabei meist auf den Mund- und Rachenbereich: Mund- und Zungenschleimhaut können sich entzünden, es bilden sich Bläschen und es kann zu einem Jucken des Gaumens kommen. Entsprechend sollten jene Lebensmittel gemieden werden, die allergische Reaktionen hervorrufen können. 

Hafer: Trotz wenig Gluten nicht bei Zöliakie geeignet

Hafer besitzt viel Eiweiß und gilt daher im Grunde als sehr gesundes Getreide. Menschen, die an Zöliakie, also an einer Glutenunverträglichkeit leiden, müssen jedoch aufpassen. Obwohl der Hafer vergleichsweise wenig Gluten enthält, wird vom Verzehr von Haferprodukten bei Zöliakie abgeraten.

Hafer enthält wenig Gluten
Hafer ist seit Jahrtausenden in Europa bekannt und wird als Speisegetreide angebaut. In der heutigen Zeit hat er allerdings für den menschlichen Speiseplan an Bedeutung verloren und wird überwiegend als Tierfutter eingesetzt. Dennoch finden sich in vielen Supermarktregalen noch Haferprodukte.

Haferflocken zum Beispiel gelten als Basis für ein gesundes Frühstücksmüsli, und bei Magen-Darm-Erkrankungen dient Haferschleim als gut verträgliches Nahrungsmittel. Im Gegensatz zu anderen Getreidearten besitzt der Hafer einen vergleichsweise geringen Glutenanteil. Weizen und Roggen zum Beispiel enthalten einen deutlich größeren Anteil des Klebereiweißes, das bei Zöliakie-Patienten für Probleme sorgt.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten erkennen und behandeln

Bei Zöliakie besteht immer ein Risiko
Dennoch raten Mediziner bei Zöliakie grundsätzlich zur Vorsicht, was Haferprodukte angeht. Zwar gilt laut der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG), dass Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit bis zu 50 Gramm reinen Hafer pro Tag in der Regel vertragen, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Allerdings ist Hafer häufig mit anderen Getreidesorten kontaminiert, die teilweise deutlich höhere Anteile an Gluten enthalten. Der Verzehr des Getreides ist daher in den meisten Fällen ein Risiko.

Jeder Mensch reagiert anders
Abhilfe können laut der DZG Produkte schaffen, die ausdrücklich aus nicht kontaminiertem Hafer hergestellt wurden. Allerdings reagiert jeder Mensch mit Zöliakie anders auf das Getreide. Der Wissenschaftliche Beirat der DZG kann daher von Zöliakie-Betroffenen nach eigenen Angaben keine generelle Empfehlung in Bezug auf Haferprodukte geben. Er empfiehlt vielmehr, diese bei einer Glutenintoleranz nur nach Rücksprache mit dem Arzt zu verzehren. Das gilt auch für Produkte, die ausdrücklich nicht kontaminiert sind.

Nahrungsmittelintoleranz und -allergie: Was sind die Unterschiede?

Die Zahl der Allergiker liegt in Deutschland bei etwa einem Drittel der Bevölkerung. Die Zahl der von Nahrungsmittelintoleranz Betroffenen ist nicht ermittelt. Allergien gegen Nahrungsmittel lassen sich bei circa drei Prozent der Erwachsenen und rund vier Prozent der Kinder verzeichnen. Unter einer Nahrungsmittelallergie wird eine anormale Reaktion des Immunsystems auf einen an sich harmlosen Bestandteil der Nahrung verstanden.

Unterschiedliche Auslöser für eine Allergie
Allergien können durch eigentlich harmlose Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, die der Betroffene zu sich genommen hat, ausgelöst werden. Pollen, die von unterschiedlichen Pflanzen zu verschiedenen Jahreszeiten abgesondert werden, können auch allergieauslösend sein.

Bei den Lebensmitteln ist festgestellt worden, dass manche häufiger als andere für Allergien verantwortlich sind. In Deutschland kommt es am häufigsten zu Allergien gegen Hühnerei und Kuhmilch, dicht gefolgt von Weizen und Soja. Menschen mit Heuschnupfen reagieren oft auch gegen die Lebensmittel allergisch, deren Eiweiße Ähnlichkeiten mit denen der Blütenpollen zeigen. Meist sind dies Haselnüsse, Äpfel, Möhren und Früchte wie Kiwis oder Pfirsiche.

Der Unterschied zur Nahrungsmittelallergie
Selbst wenn ein Nahrungsmittel immer problemlos konsumiert werden konnte, ist es möglich, dass sich später dagegen eine Allergie bildet. Nahrungsmittelunverträglichkeit zeigt sich dagegen sofort nach dem Verzehr. Eine bei einer Allergie ähnliche Reaktion tritt ein. So fängt etwa die Haut an zu jucken, die Nase läuft oder der Darm rebelliert.

Aus diesem Grund sprechen Experten auch von einer „Pseudo-Allergie“. Solche Pseudo-Allergien haben gemeinsam, dass sie bereits beim ersten Kontakt mit dem Lebensmittel auftreten können. Der Unterschied zwischen Allergie und Intoleranz liegt somit vor allem im Zeitpunkt des möglichen ersten Auftretens.

Hier die Datei zum Download: Nahrungsallergien 08.04.2016