Fette in der Ernährung

Fett ist einer der drei Makronährstoffe unserer Ernährung, die anderen beiden sind Eiweiss und Kohlenhydrate. Fast alle Nahrungsmittel enthalten einen oder mehrere dieser drei Grundbestandteile. Doch Fett ist die bei Weitem grösste Energiequelle. Darüber hinaus brauchen wir Fett, um viele unserer inneren Organe „auszupolstern“, und als Wärmeisolierung zum Schutz gegen Kälte.

Ungesättigte Fettsäuren haben eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen. Daher sind einfach ungesättigte Fette stabiler als die mehrfach ungesättigten. Sie unterliegen nicht so leicht der Oxidation und werden bei höheren Temperaturen nicht so schnell ranzig wie mehrfach ungesättigte Öle.
Ein Grund, warum insbesondere Olivenöl als so gesund gilt, ist sein hoher Gehalt an einfach ungesättigten Fetten.

Ketone sind sozusagen ein elementarer Faktor der Evolution des Menschen. Ohne sie hätte unsere Gattung nicht überlebt. Unsere frühen Vorfahren und selbst heute lebende Menschen haben Perioden des Überflusses und der Hungersnöte durchgestanden. Wenn Nahrung vorhanden ist, legen wir Glukosevorräte (aus den aufgenommenen Kohlehydraten) und Fettspeichern an, die wir dann anzapfen, wenn es nichts zu essen gibt. Ist die Glukose im Körper aufgebraucht (was nach 24 – 36 Stunden der Fall ist), verbrennt der Körper Fett und setzt Ketone frei (kleine kohlenstoffhaltige Partikel), die dann dem Gehirn und den anderen Organen als Energiequelle dienen, bis es wieder etwas zu essen gibt. Man nennt diesen Prozess, der die Organe schützt, Ketose.

Heute ist für die meisten von uns das Problem des Wechsels von Überfluss und Hunger kein Thema. Also kreisen auch nicht viele Ketone in unserem Blut, da wir bestens mit Glukose versorgt sind. Das Umschalten des Körpers von Glukose auf Ketone findet noch unter mehreren anderen Bedingungen statt:

Eine Möglichkeit ist eine ketonbildende, extrem fettreiche und protein- sowie kohlenhydratarme Ernährung, die manchmal zur Behandlung bei schwerer kindlicher Epilepsie eingesetzt wird. Die Atkins- und die South-Beach-Diät mit einem geringen Anteil an Kohlenhydraten sind weniger restriktive Formen einer ketogenen Ernährungsweise und können zu einer leichten Ketose führen. Eine diabetische Ketoazidose ist eine ernste Komplikation des Diabetes vom Typ 1, die dann auftritt, wenn der Ketonspiegel gefährlich ansteigt, fünf- bis zehnmal höher, als er während des Hungers oder im Rahmen einer ketogenen Ernährung der Fall wäre.

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit, den Gehirnzellen Ketone zur Verfügung zu stellen. Wenn die Nahrung „mittelkettige“ Fettsäuren enthält, werden diese in der Leber teilweise u Ketonen verstoffwechselt und gelangen in den Blutstrom. Laut einer Studie erhöht sich die Blutzufuhr zum Gehirn während einer Ketose um sage und schreibe 39 %. Ketone passieren die Blut-Hirn-Schranke problemlos und können von den Gehirnzellen als Energiequelle verwertet werden. Sie sind stärker wirksam als die gleiche Menge Glukose und bilden fast doppelt so viele ATP in der Zelle. Der Ketonspiegel aufgrund von mittelkettigen Fettsäuren kommt allerdings demjenigen bei einer diabetischen Ketoazidose nicht im Entferntesten nahe.

In der Natur gibt es viele verschiedene Arten von Ketonen, doch im menschlichen Körper gibt es nur drei, auch Ketonkörper bezeichnet. Es handelt sich um Aceton, Acetoacetat und Beta-Hydroxybutyrat. Aceton ist, wie bereits erwähnt, das einfachste Keton, die beiden anderen sind komplexere Moleküle. Dieses Aceton ist dasselbe, wie dasjenige im Nagellack und im Lackverdünner. Die meisten Menschen kennen den Geruch von Aceton. Wenn jemand übermässig viele Ketone im Blut hat, wird Aceton abgeatmet, sodass der Atem danach riecht. Ausserdem wird Aceton von den Nieren über den Urin ausgeschieden. Ketonkörper sind in der Lage, fast alle Insulinwirkungen zu vervielfachen!

Die Begriffe „mittelkettige Fettsäuren“ und „mittelkettige Triglyceride“ sind weitgehend synonym. In Fetten und Ölen mit dem mittelkettigen Triglyceridöl verbinden sich drei Moleküle einer bestimmten Fettsäure mit einem Glycerin Molekül zu einem Triglycerid. Das heisst also, mittelkettige Fettsäuren verbinden sich mit Glycerin zu mittelkettigen Triglyceriden. 

Weitere detailliertere Informationen finden Sie im Buch: Alzheimer, vorbeugen und behandeln von Mary Newport. ISBN-Nummer: 978-3-867331-112-0. Kindle: 978/3-95484-057-1, PDF 98-3-95484-058-8

Mitochondrien sind winzige, Energie produzierende Zellstrukturen. In bestimmten Geweben wie Herzmuskel, Neuronen und Leber können sich tausend und mehr Mitochondrien in jeder Zelle befinden. Wenn Energielieferanten wie Glukose oder die Ketone in die Mitochondrien gelangen, läuft eine ganze Kette von Reaktionen ab, die zur Bildung von ATP führt, der grundlegenden Energiequelle, der Batterie unserer Zellen. Die Zelle nutzt ATP so ähnlich, wie ein Elektroauto die Elektrizität einer Batterie oder eines Akkus nutzt, um zu fahren. Ketone sind ein leistungsfähigerer ATP-Produzent als Pyruvat und verbessern die hydraulische Effizienz des arbeitenden Herzens um mehr als 30 %.

Ketone schützen auch die Neuronen nicht nur durch Bereitstellung von mehr Energie in den Mitochondrien, sondern scheinen auch ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu erhöhen.

Aus Speicherfett gebildete Fettsäuren können vom Herzen also als Energielieferanten verwendet werden, sind jedoch zu gross, um die schützende Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Doch die Ketone können mithilfe eines speziellen Monocarboxylat-Carriers ins Gehirn transportiert werden und von Neuronen und anderen Gehirnzellen als Energiequelle genutzt werden. Die Tatsache, dass unser Gehirn Ketone verwerten kann, war für die Evolution des Menschen sehr wichtig. Im Vergleich zu Tieren ist das menschliche Gehirn gegenüber dem Gesamtkörpergewicht sehr gross. Dafür ist hauptsächlich die erheblich grössere Hirnrinde verantwortlich, der Teil des Gehirns, dem wir unsere höhere Intelligenz verdanken.

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Kokosnüsse sind reich an Nährstoffen. Sie sind gute Quellen für Eisen, Phosphor, Zink und andere Mineralien und Vitaminen. Sie enthalten auch viel Eiweiss und Faserstoffe, aber nur wenige natürliche Zucker. Seit Jahrhunderten sind sie in Afrika, Asien und im pazifischen Raum weit verbreitet: schätzungsweise ein Drittel der Weltbevölkerung ist auf die Kokosnuss als Nahrungsmittel angewiesen. Ihr Öl, ihre Milch und ihr Fruchtfleisch sind dort Grundnahrungsmittel.

Kokosöl wird durch Pressen des frischen Fruchtfleisches gewonnen. Das Öl besteht zu etwa 86 % aus gesättigtem Fett; der Rest ist eine Mischung aus 6 % einfach und 2 % mehrfach ungesättigten Fetten sowie einer geringen Menge Phytosterolen, die zu den Bestandteilen der als Cholesterinsenker eingesetzten Satine gehören. Kokosöl enthält auch eine geringe Menge Omega-6, eine essenzielle Fettsäure.

In den 1950er Jahren konnte man Kokosöl z. B. in Amerika noch in jedem Lebensmittelgeschäft kaufen. Alle verwendeten es zum Kochen. Man nahm Butter, Schmalz und Kokosöl zum Braten und auch zum Backen. Im Unterschied zu den meisten anderen Ölen ist natürliches Kokosöl bei Zimmertemperatur fest, wird wegen des relativ hohen Anteils an gesättigtem Fett nicht so schnell ranzig und hält mindestens 2 Jahre.

Als die Teilhärtung von flüssigem Fett eingeführt wurde, sodass es fest wurde und länger hielt, und als sich dann vielseitig einsetzbare andere Pflanzenöle durchsetzen, drängten entsprechende Produkte auf den Markt und das Kokosöl galt dabei als Hauptkonkurrent. Man belegte es mit Zöllen, um es zu verteuern und die Nutzung der billigeren, teilgehärteten Öle zu begünstigen. Viele Ärzte und Forscher äusserten damals Bedenken bezüglich dieser industriell hergestellten Fette und bezweifelten ihre Harmlosigkeit, doch ihre Stimmen verhallten viele Jahre lang ungehört.

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Fette sind aus drei verschiedenen Arten von Atomen zusammengesetzt: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Zur Bildung eines Fettsäuremoleküls gehen diese Atome chemische Bindungen ein, sie bilden Ketten.

Eine Fettsäure kann kurz, mittel, lang oder sehr lang sein, je nachdem, wie viele Kohlenstoffatome sich in der Kette befinden:

  • Kurzkettige Fettsäuren haben weniger als 6 Kohlenstoffatome
  • Eine Mittelkettige hat 6 – 12 Kohlenstoffatome
  • Langkettige Fettsäuren haben zwischen 14 und 22 Kohlenstoffatome und
  • Eine sehr langkettige Fettsäure hat mehr als 22 Kohlenstoffatomen.

In allen Fettsäureketten gibt es zwei mögliche Stellen, an denen sich an jedes Kohlenstoffatom ein Wasserstoffatom anlagern kann: an einem Ende der Kette ist ein zusätzliches Wasserstoffatom an das Kohlenstoffatom angelagert. Am anderen Ende der Kette hängen ein Sauerstoffatom und eine aus einem Sauerstoff- und einem Wasserstoffatom bestehende Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom. Bei allen Fettsäuren befinden sich an einem Ende diese Hydroxylgruppe und ein Sauerstoffatom.

Jede Art der Fettsäureketten verhält sich etwas anders hinsichtlich der Menge, die „wenn überhaupt“ in Ketone umgewandelt wird, und hinsichtlich ihrer Funktion im Körper. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren werden schneller und leichter verdaut als lang- und sehr langkettige.

Nach ihrer Freisetzung aus der Nahrung (durch Verdauungsenzyme) werden sie unmittelbar vom Darm resorbiert und direkt zur Leber transportiert. In der Leber wird ein Teil der Fettsäuren in Ketone umgewandelt und ein Teil wird direkt in den Blut- oder Lymphkreislauf freigesetzt, zu andren Gewebe transportiert und als Energie genutzt.

Im Gegensatz zu den anderen Fettsäuren werden die mittelkettigen nicht von vornherein nur Nutzung im Körper hergestellt – ausser bei stillenden Müttern, bei denen sie in den Brustdrüsen als Bestandteil der Muttermilch gebildet werden. Sie werden vom Organismus des Säuglings leicht aufgenommen und als Energiequelle genutzt. Etwa 60 % der Energie liefernden Kalorien der Muttermilch stammen aus Fett. Etwa 35 % des Fetts sind gesättigt.

Brauchen wir also mittelkettige Fettsäuren, so müssen wir uns Nahrungsmittel zuführen, die diese Fettsäuren enthalten. Die meisten Fette allerdings bestehen aus lang- und sehr langkettigen Fettsäuren; dazu gehören Sojaöl, Rapsöl, die Pflanzenöle, die heute in den meisten Ländern am häufigsten verwendet werden. Diese Fette werden nicht so schnell und leicht verdaut wie die kurz- und mittelkettigen. Ausserdem werden die mittelkettigen Fettsäuren nicht gespeichert, sondern unmittelbar als Energie verwendet, während die längerkettigen nach einer übermässig kalorienreichen Mahlzeit tendenziell als Fett gespeichert werden.

Alle kurz- und mittelkettigen Fettsäuren sind gesättigte Fette. Ein Fett ist „gesättigt“, wenn es vollständig mit Wasserstoffionen besetzt ist und sich daher keine anderen Atome oder Moleküle anlagern können. Manche lang- und sehr langkettigen Fettsäuren sind gesättigt, manche sind einfach ungesättigt. Das heisst, dass an einem Paar von Kohlenstoffatomen in der Kette jeweils kein Wasserstoffion sitzt. Also fehlen der Kette gewissermassen zwei Wasserstoffionen. In einem solchen Fall bildet sich zwischen diesen beiden Kohlenstoffatomen eine Doppelbindung. Dieser besitzt doppelt so viele negativ geladene Partikel (Elektronen), wodurch sie kürzer und fester wird als eine Einfachbindung.

Manche langkettigen Fettsäuren sind mehrfach ungesättigt, das bedeutet, dass bei ihnen mehrere Stellen nicht von Wasserstoffatomen besetzt sind und sie mehr als eine Doppelbindung zwischen Kohlenstoffatomen besitzen. Diese Doppelbindungen sind sehr reaktionsfreudig und an diese nicht besetzten Stellen können sich potenziell schädliche freie Radikale binden.

Ebenso wie die Kettenlänge der Fettsäure Verhalten und Funktionen im Körper bestimmt, so tut das auch die chemische Zusammensetzung jedes Fettes.

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Es ist eine irrige Annahme, dass gesättigte Fette, die hauptsächlich in Fleisch und Milchprodukten vorkommen, alle schlecht seien und um jeden Preis gemieden werden sollten. Auch der Körper selbst stellt gesättigte Fette her. Die Palmitinsäure, zum Beispiel, eines der häufigsten langkettigen gesättigten Fette, ist eine wichtige Fettsäure im normalen Surfactant der Lunge, einer oberflächenaktiven Substanz, die im Inneren jedes der Alveoli (Lungenbläschen) gebildet wird uns sie offen hält. Ohne Surfactant würde die Lunge kollabieren und wir würden das nicht lange überleben. Sehr langkettige Fettsäuren sind wichtige Bestandteile von Zellmembranen, insbesondere im Gehirn. Bestimmte gesättigte Fette sind für die Funktion der weissen Blutkörperchen von Bedeutung – ein wichtiges Element unserer Reaktion auf Infektionen.

Der Körper stabilisiert mit ihrer Hilfe auch viele verschiedene Proteine, unter anderem die des Immunsystems und die zur Bekämpfung von Tumoren. Bestimmte andere gesättigte Fettsäuren sind wichtig für die hormonale Kommunikation.

Eine weitere irrige Annahme ist, dass Öle wie Soja-, Oliven- und Rapsöl keine gesättigten Fette enthielten. Diese Fette enthalten keine kurz- oder mittelkettigen Fettsäuren, jedoch langkettige gesättigte Fettsäuren. In nachstehender Tabelle finden Sie den prozentualen Gehalt an lang- und sehr langkettigen gesättigten Fettsäuren in gebräuchlichen Ölen und fetthaltigen Nahrungsmitteln.

Wie bereits erwähnt, sind alle kurz- und mittelkettigen Fettsäuren wie MCT, Kokosöl oder MCT KetoComp gesättigte Fette und verhalten sich anders als lang- und sehr langkettige gesättigte Fette. Sie werden nicht als Fett gespeichert, sondern in der Leber teilweise in Ketone umgewandelt oder von Geweben direkt als Energiespender verwendet. Es stimmt also, dass ein hoher Prozentsatz vom Kokosöl aus gesättigten Fetten besteht, doch 70 % davon sind mittelkettige Fettsäuren. Ausserdem enthalten Kokosöl und Palmkernöl entgegen der gängigen Ansicht kein Cholesterin. 

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Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind solche, bei denen sich an mehr als einer Stelle in der Kohlenstoffkette keine Wasserstoffionen befinden und es daher mehrfach in der Kette Doppelbindungen zwischen Kohlenstoffatomen gibt. Von daher sind diese Fettsäuren unbeständiger als gesättigte und einfach ungesättigte Fette. Sie neigen dazu, zu oxidieren und ranzig zu werden.

Im Rahmen dieses Oxidationsprozesses können sie freie Sauerstoffradikale aufnehmen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen hauptsächlich in pflanzlichen Nahrungsmitteln und Pflanzenölen vor; manche von ihnen sind in unserer Ernährung weit verbreitet. Wie alle natürlichen Fette haben sie ihre Vorteile. Zur Bildung der speziellen Klasse der Omega-Fette ist der Körper auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren angewiesen. Bestimmte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren werden als essenziell betrachtet, weil der Körper sie nicht selber bilden kann und sie mit der Nahrung zugeführt werden müssen.

Um die höchste Ausbeute an essenziellen Fettsäuren zu erhalten, ist die Zufuhr von Omega-6 und Omega-3 in einem genau ausbalancierten Verhältnis erforderlich. Die typischen, zu Hause und in Restaurants häufig verwendeten mehrfach ungesättigten Pflanzenöle, einen Überschuss an Omega-6 im Verhältnis zu Omega-3 Fettsäuren, oft zwischen 20:1 oder 40:1. Das ideale Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 ist 4:1; manche Experten empfehlen 2:1 oder sogar 1:1.

Omega-3-Fettsäuren begünstigen die Entzündungshemmung, Gefässerweiterungen, verminderte Blutgerinnung oder Blutverdünnung. Es ist wichtig, dass man die beiden essenziellen Fettsäuren im richtigen Verhältnis zu sich nimmt, um diese Wirkungen auszugleichen.

Trans-Fette bestehen aus trans-Fettsäuren. Sie kommen natürlicherweise in manchen Nahrungsmitteln vor, hauptsächlich in solchen tierischen Ursprungs. Doch die meisten trans-Fette entstehen bei der Lebensmittelverarbeitung durch Teilhärtung mehrfach ungesättigter Fette und sind in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln und Fast Food.

Beim Härungsprozess wird einem mehrfach ungesättigten Öl unter grosser Hitze und hohem Druck Wasserstoff zugesetzt, dadurch erhalten einige Bindungen Wasserstoffatome. Manchmal werden die Fette vollständig damit gesättigt und sind somit den natürlich vorkommenden gesättigten Fetten identisch. Manche Fette werden jedoch zur teilweise gesättigt (wodurch ein teilgehärtetes Fett entsteht) und enthalten einige Bindungen in trans-Konfigurationen. Durch die Doppelbindung in trans-Konfiguration ist das Molekül mehr gestreckt in der Form, hat einen höheren Schmelzpunkt und eine gefestigtere Struktur.

Das Problem beim Menschen ist, dass unsere Zellen und Zellmembranen von der Evolution nicht zur Nutzung dieser veränderten Fette „programmiert“ sind. Normalerweise sind die Lipidmoleküle in den Zellmembranen wie kleine Magnete als sogenannte Lipiddoppelschichten nebeneinander aufgereiht. Auf der Innenseite sind sie Wasser abwesend, sodass der Zellinhalt in der Zelle verbleit, und sie halten die wässrigen Flüssigkeiten auf der Aussenseite der Zelle ab, sodass sie nicht in die Zelle eindringen können. Wenn eine Zellmembran versucht, ein anderes geformtes trans-Fettmolekül aufzunehmen, ist das so, als wollte man ein quadratisches Puzzleteil in eine kreisförmige Lücke stecken. Es reiht sich nicht in die anderen Lipidmoleküle ein, wodurch das Fliessvermögen und die Funktion der Zellmembran, ja sogar die Lebensdauer der Zelle beeinträchtigt werden können.

Klinische Untersuchungen ergaben, warum es so wichtig ist, auf teilgehärtete Fette zu verzichten, denn sie stehen in Verdacht, koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes oder ein hoher Cholesterinspiegel zu begünstigen. Im Jahre 1999, lange nachdem das Problem mit den trans-Fetten erkannt und von Lipid-Biochemikern darüber berichtet wurde, brachten die Amerikaner ein Gesetz auf den Weg, das die Kennzeichnung von trans-fett-haltigen Nahrungsmitteln forderte. Um 2003 herum haben dann viele Ketten von teilgehärteten Ölen auf natürliche Öle und deren Produkte gewechselt. Bis dahin konnte eine grosse Portion Pommes frites bei einer der grossen Fast-Food-Ketten sage und schreibe 25 Gramm (fast 2 Esslöffel) trans-Fettsäuren enthalten.

Trans-Fette müssen auf den Zutatenlisten angegeben werden, es sei denn, eine Portion enthält weniger als 0,5 Gramm davon. Das ist irreführend, da ein Nahrungsmittel sehr wohl trans-Fette enthalten kann, diese bei entsprechender Anpassung der Portionsgrösse jedoch nicht angegeben werden müssen! Wir raten dazu, die Zutatenlisten zu lesen und in jedem Fall zumindest alle Produkte zu meiden, bei denen gehärtete oder teilgehärtete Öle angegeben sind.

Weitere detailliertere Informationen finden Sie im Buch: Alzheimer, vorbeugen und behandeln von Mary Newport. ISBN-Nummer: 978-3-867331-112-0. Kindle: 978/3-95484-057-1, PDF 98-3-95484-058-8

Fertignahrung als Fremdsubstanz

Wenn wir industriell verarbeitete Nahrungsmittel zu uns nehmen, fehlen unserem Körper nicht nur die natürlichen Substanzen, die er braucht, um optimal zu funktionieren wir nehmen auch eine Menge von Zusatzstoffen zu uns, die zur Verbesserung von Farbe und Geschmack, zur Hemmung des Bakterienwachstums und zur Verlängerung der Haltbarkeit eingesetzt werden. Diese Methoden der Nahrungsmittelherstellung sind Ergebnis des enormen Bevölkerungswachstums in der neueren Geschichte. All diese Menschen müssen ernährt werden und durch die technologischen Fortschritte sind Massenproduktion und bedarfsgemässe Belieferung mit Nahrungsmitteln möglich geworden. Die Kehrseite der Medaille ist ihre übermässige Verarbeitung mithilfe zahlreicher Zusätze und Zusatzstoffen.

Viele dieser Substanzen in unserer Nahrung sind „Fremdkörper“ für uns. Sie waren bis zum vergangenen Jahrhundert nicht Bestandteil der frischen, unverarbeiteten Lebensmittel, von denen sich der Mensch im Laufe seiner gesamten Geschichte ernährt hat. Auf die Nutzung vieler dieser Zusatzstoffe sind wir nicht eingestellt, doch unser Körper nutzt sie trotzdem auf die eine oder andere Weise. Früher tranken die Menschen zum Beispiel Milch frisch von der Kuh, nicht pasteurisiert und homogenisiert. Heute wird an einem Grossteil der Milch, die man zu trinken bekommt, hauptsächlich, damit sie länger haltbar bleibt. Sie wird entrahmt und homogenisiert, damit sich das Fett nicht an der Oberfläche absetzt. Dieses wird dann wieder verarbeitet und in unterschiedlichen Prozentsätzen wieder zugefügt, um fettfreie, fettarme oder vollfette Milch herzustellen. Verhalten sich die Milchfette, nachdem sie verarbeitet wurden, genauso wie vorher?

Frische, nicht verarbeitete Milch schmeckt ganz anders, ja besser, als die verarbeitete. In vielen Staaten darf Rohmilch aus Angst vor Infektionen nicht verkauft werden – eine realistische Sorge, denn sie muss ja gelagert und transportiert werden, damit sie überallhin gelangt. An vielen Orten darf Rohmilch nicht für den menschlichen Verzehr verkauft werden und muss mit dem Etikett „nur für Tiernahrung“ versehen werden! Diese Vorsichtsmassnahme mag sehr einschneidend erscheinen, wenn man bedenkt, dass unsere Vorfahren vor weniger als 100 Jahren und davor über Tausende von Jahren Rohmilch getrunken haben……Aber das eigentlich Einschneidende ist das, was mit unserer heutigen Nahrung passiert (ist). Da müssen wir uns  – abgesehen von der Verarbeitung – ja auch noch wegen der Pestiziden, Hormonen und Antibiotika Sorgen machen, die den Tieren verabreicht werden, und wegen der von solchen Tieren abstammenden Produkte, die wir verzehren.

Wie bereits mehrfach erwähnt, werden mittelkettige Fettsäuren direkt aus dem Darm zur Leber transportiert und dort teilweise in Ketone umgewandelt. Diese werden schnell von Körperzellen, auch von den Gehirnzellen, aufgenommen und können als alternative Energiequelle für diejenigen Zellen dienen, die Glukose nicht (mehr) effektiv nutzen können. Ausserdem können mittelkettige Fettsäuren von den Mitochondrien (den winzigen, ATP bildenden Organellen in den Zellen) direkt als Energielieferanten genutzt werden.

Wer sollte eine Ernährung mit ketogenem MCT-Öl von QuantiSana ® ausprobieren?
Alle Zellmembranen und etwa 60 – 70 % des Gehirns bestehen hauptsächlich aus Fetten. Viele Zellfunktionen sind in der Zellmembran angesiedelt. Die meisten von uns nehmen heute hauptsächlich Pflanzenöle zu sich. 

Durch das Mischen in der Rezeptur des QuantiSana ® ketogenes MCT-Öls von Kokosöl, MCT-Öl und der Caprylsäure bleibt das Öl bei Zimmertemperatur flüssig.

Wie kann man das ketogene MCT-Öl von QuantiSana ® verwenden?
Wie jedes andere flüssige Öl auch, zum Backen, zum Kochen, und um es ins zubereitete Essen zu mischen. Manche Menschen löffeln es direkt aus dem Glas, aber viele können es so nicht nehmen und mischen es lieber unter.

Sie können es statt Butter auf Toast, Muffins, Bagels, auf Kartoffeln, Maiskolben, Reis, Gemüse, Nudeln oder Pasta Gerichte geben. Rühren Sie es unter ihre Lieblingssuppe, in Chili oder in Sossen. Oder versuchen Sie es mal einen Esslöffel in den täglichen Kaffee beizumischen. Bei Smoothies ist es sogar sehr wichtig, gutes Fett beizumischen. Denn sonst kann der Körper die wertvollen Vitamine gar nicht aufnehmen.

Was ist eigentlich dieses frei verkäufliche MCT-Öl?
Mittelkettige Triglyceride stammen aus dem Kokosöl oder dem Palmkernöl. Die meisten der frei verkauften Produkte sind eine Mischung aus Caprylsäure (C:8) und Caprinsäure (C:10) mit geringen Mengen von Capronsäure (C:6) und * Laurinsäure (C:12), den vier mittelkettigen Triglyceriden, die im Kokosöl vorkommen. Kokosöl besteht aus etwa 60 % mittelkettigen Fettsäuren und enthält im Vergleich zu MCT-Öl einen viel höheren Anteil an Laurinsäure. Etwa 70 % der gesättigten Fette im Kokosöl sind mittelkettige Fettsäuren.

Laurinsäure ist eine mittelkettige Fettsäure, aus der Kokosöl fast zur Hälfte besteht und die ein gesättigtes Fett ist. Sie gehört zu den Bestandteilen der Muttermilch und schützt Neugeborene vor Infektionen.

Auf was muss man beim Einkauf von Ölen achten?
Schauen sie sich das Etikett genau an. Achten Sie darauf, dass das Öl nicht gehärtet ist und kein trans-Fett enthält. Meiden sie teilgehärtetes oder hocherhitztes Öl, da diese Prozesse die chemische Struktur der Fette verändern.

Hierzulande stösst man auf Bioqualität, natives Ölkalt gepresstes Öl – das alles kann für ein und dasselbe Öl zutreffen und auch auf solches, dem der Eigengeschmack entzogen wurde. 

Für ein absolut hochwertiges Öl sind folgende Kriterien wichtig:

  • Zu 100 % aus frischem Fruchtfleisch
  • Aus kontrolliert biologischem Anbau
  • Bis zu 59,42 % Laurinsäure
  • Idel für Veganer und Rohköstler
  • Frei von Gluten und Lactose
  • Frei von Transfettsäuren
  • Frei von jeglichen Zusatzstoffen
  • Ohne Gentechnik
  • Nicht gebleicht
  • Nicht raffiniert
  • Nicht desodoriert
  • Nicht gehärtet

Vor dem Kauf sollte man sich gründlich informieren oder sich im Bio-Fachhandel beraten lassen.

Glykämischer Index und Glykämische Last

Für unser Stoffwechselprogramm mit MAP®, das einem niedrigen bis sehr niedrigen Kohlenhydrat-Regime folgt, je nachdem welche Ziele wir dabei verfolgen, ist die Berücksichtigung der glykämischen Last (glycemic load) eine gute Orientierungshilfe.

Das Konzept der glykämischen Last (GL) ist eine Erweiterung der in den 1980er Jahren von Wissenschaftlern der Harvard University Boston (USA) entwickelten Masseinheit des Glykämischen Index (Glyx oder GI). Glyx ist eine Maßeinheit auf der Grundlage von Traubenzucker zur Bestimmung der Auswirkung von Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel. Überschüssige Glucose, die nicht verbrannt oder als Glykogen gespeichert werden kann, wird als Speicherfett eingelagert. Ein Nahrungsmittel mit einem glykämischen Index von 50 führt dem Index zufolge zu einem halb so hohen Anstieg des Blutzuckerspiegels wie bei der Bezugsgröße Traubenzucker, dessen Glyx bei 100 liegt. Der Glyx ist also indirekt auch ein Maß für die Insulinreaktion, die bei Nichtdiabetikern mit dem Blutzuckerspiegel korreliert. Bei Diabetikern hängt sie davon ab, welche Art des Diabetes vorliegt, ob absoluter oder relativer Insulinmangel etc..

Bei der ursprünglichen Masseinheit des Glyx gibt es allerdings ein Problem: er beschreibt die Blutzuckerreaktion auf die Zufuhr von 100 g Kohlenhydrate und nicht die Reaktion auf 100 g Lebensmittel. Durch diesen Ansatz sind Lebensmittel schlecht vergleichbar. Generell ging man seinerzeit davon aus, daß ein Glyx-Wert größer 70 schlecht, Werte zwischen 40–70 mittelmäßig und ein Glyx-Wert von kleiner 40 als günstig für die Blutzuckerreaktion angesehen werden können. Beim Vergleich von ausgewählten Lebensmitteln über den glykämischen Index erkennt man jedoch sofort an den Werten, dass das an der Realität vorbeiläuft. So werden bspw. Mohrrüben, die wenig Kohlenhydrate, aber einen relativ hohen glykämischen Index haben, negativ für eine diabetische Stoffwechsellage oder für Diäten bewertet. Man müsste sage und schreibe 1.000 g Mohrrüben essen, um etwa den Glyx von 90 g französischem Weissbrot zu erreichen. Und wer isst schon 1 kg Mohrrüben auf einmal. Dieser gewaltige Unterschied bedeutet im Grunde, dass es trotz des hohen GI kein großes Problem ist, wenn ein Diabetiker mal 100 g Mohrrüben isst, was in unserem Falle etwa 9 g Baguette entspräche. Neben Möhren haben bspw. auch Melonen einen sehr hohen Glyx und dürften nach diesem Konzept von Diabetikern ebenfalls nicht gegessen werden. Eine zu hohe Insulinreaktion tritt aber nicht ein, wenn wie beschrieben nur 100 g Möhren oder Melone gegessen werden. Um diese Unzulänglichkeiten zu vermeiden hat man die glykämische Last (GL) eingeführt, die im Gegensatz zum Glyx nun auch den Kohlenhydratgehalt der einzelnen Lebensmittel pro 100 g beinhaltet. Die Tabelle der glykämischen Last ist eine gute Orientierungshilfe für eine Ernährung, die nachhaltig auf einen niedrigen Blutzuckerspiegel ausgerichtet ist.

Tabelle zu der Glykämischen Last und dem Glykämischen Index