Gesunde Raumluft nur noch durch Luftfilter?
Über gesunde Nahrungsmittel, gutes Trinkwasser und ausreichend Bewegung für einen gesunden Lebensstil wird im Allgemeinen viel nachgedacht. Deutlich weniger Beachtung findet die Luft die wir atmen beim Thema „gesünder leben“. Luftfilter sind immer noch „exotisch“ in deutschen Haushalten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 2012 etwa acht Millionen Menschen an Erkrankungen gestorben, die in Verbindung mit verschmutzter Luft stehen. Schlechte Luft ist „die größte umweltbedingte Gesundheitsgefahr. Die häufigsten Todesursachen sind Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, gefolgt von chronischen Lungenerkrankungen und Krebs“, erklärte die Direktorin der WHO-Abteilung für öffentliche Gesundheit und Umwelt, Maria Neira. Laut WHO sind 3,7 Millionen Todesfälle auf schlechte Luft außerhalb von Gebäuden zurückzuführen und etwa 4,3 Millionen Todesfälle auf Innenraumluft. Die Luft außerhalb von Gebäuden entzieht sich der persönlichen Kontrolle, doch in Innenräumen sind Luftfilter eine effektive Maßnahme für gesunde Raumluft.
Die Luftschadstoffe Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon gefährdeten auch 2014 die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Das belegen vorläufige Auswertungen des Umweltbundesamtes. Stickstoffdioxid, das vor allem aus KFZ-Abgasen stammt, entwickelt sich zum Schadstoff Nummer eins. „Trotz niedriger Feinstaub-Werte bleibt das Gesundheitsrisiko bestehen. Denn für Feinstaub gibt es keine Wirkungsschwelle – Gesundheitsschäden treten auch bei geringen Feinstaubkonzentrationen auf. Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wiederholt festgestellt“, stellt UBA- Präsidentin Maria Krautzberger fest.
Die Weltgesundheitsorganisation hat zwei grundlegende Texte, Selected Pollutants und Dampness & Mold, zu Innenraumschadstoffen (WHO Guidelines for Indoor Air Quality) veröffentlicht. In diesen Leitlinien der WHO für den Schutz der öffentlichen Gesundheit werden eine Reihe von in der Innenraumluft häufig vorkommende Chemikalien vorgestellt. Die abgehandelten Stoffe Benzol, Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Naphthalin, Stickstoffdioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (insbesondere Benzo[a]pyren), Radon, Trichlorethylen und Tetrachlorethylen sind laut WHO häufig in gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen vorhanden. Die Expositionsquellen selbst sind in den Innenräumen zu finden. Auch die ad-hoc-AG Innenraumrichtwerte der Innenraumluftkommission (Umweltbundesamt) und der Obersten Landesgesundheitsbehörden bewertet die Verunreinigungen der Innenluft quantitativ und setzt bundesweit einheitliche Richtwerte fest. Mittlerweile hat sich der Begriff „gesunde Raumluft“ etabliert.
Mit „gesunder Raumluft“ wird die Raumluft bezeichnet, die von Verunreinigungen befreit ist oder die Verunreinigungen nach den Leitlinien und Richtwerten so gering belastet ist, dass dadurch keine Gesundheitsgefährdung gegeben ist. Schadstoffbelastungen ergeben sich von den Baumaterialien des Gebäudes bzw. Raumes, den Einrichtungsgegenständen wie Böden, Teppiche und Möbel, von Geräten, vom Menschen selber, der organische Stoffe und Gerüche abgibt und Allergene wie der Kot von Hausstaubmilben, Pilzsporen, Tierhaare und Pollen. Daher ist die Innenraumluft regelmäßig zu erneuern. Als Faustregel gilt: Etwa 36 Kubikmeter Luft muss pro Stunde für jede Person mit Außenluft ausgetauscht werden. Ideal ist ein Austausch mit Außenluft die frei von Staub, Ruß, Pollen oder Feinstaub ist, was jedoch realitätsfremd ist. Ohne technische Hilfsmittel, wie einem Luftfilter, ist gesunde Raumluft kaum zu gewährleisten. Moderne Luftfilter sind leistungsstark und hoch effizient im Herausfiltern der in der Luft enthaltenen Schadstoffe.