Luftfilter im Test

Gesunde Raumluft nur noch durch Luftfilter?

Über gesunde Nahrungsmittel, gutes Trinkwasser und ausreichend Bewegung für einen gesunden Lebensstil wird im Allgemeinen viel nachgedacht. Deutlich weniger Beachtung findet die Luft die wir atmen beim Thema „gesünder leben“. Luftfilter sind immer noch „exotisch“ in deutschen Haushalten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 2012 etwa acht Millionen Menschen an Erkrankungen gestorben, die in Verbindung mit verschmutzter Luft stehen. Schlechte Luft ist „die größte umweltbedingte Gesundheitsgefahr. Die häufigsten Todesursachen sind Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, gefolgt von chronischen Lungenerkrankungen und Krebs“, erklärte die Direktorin der WHO-Abteilung für öffentliche Gesundheit und Umwelt, Maria Neira. Laut WHO sind 3,7 Millionen Todesfälle auf schlechte Luft außerhalb von Gebäuden zurückzuführen und etwa 4,3 Millionen Todesfälle auf Innenraumluft. Die Luft außerhalb von Gebäuden entzieht sich der persönlichen Kontrolle, doch in Innenräumen sind Luftfilter eine effektive Maßnahme für gesunde Raumluft.

Die Luftschadstoffe Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon gefährdeten auch 2014 die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Das belegen vorläufige Auswertungen des Umweltbundesamtes. Stickstoffdioxid, das vor allem aus KFZ-Abgasen stammt, entwickelt sich zum Schadstoff Nummer eins. „Trotz niedriger Feinstaub-Werte bleibt das Gesundheitsrisiko bestehen. Denn für Feinstaub gibt es keine Wirkungsschwelle – Gesundheitsschäden treten auch bei geringen Feinstaubkonzentrationen auf. Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wiederholt festgestellt“, stellt UBA- Präsidentin Maria Krautzberger fest.

Die Weltgesundheitsorganisation hat zwei grundlegende Texte, Selected Pollutants und Dampness & Mold, zu Innenraumschadstoffen (WHO Guidelines for Indoor Air Quality) veröffentlicht. In diesen Leitlinien der WHO für den Schutz der öffentlichen Gesundheit werden eine Reihe von in der Innenraumluft häufig vorkommende Chemikalien vorgestellt. Die abgehandelten Stoffe Benzol, Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Naphthalin, Stickstoffdioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (insbesondere Benzo[a]pyren), Radon, Trichlorethylen und Tetrachlorethylen sind laut WHO häufig in gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen vorhanden. Die Expositionsquellen selbst sind in den Innenräumen zu finden. Auch die ad-hoc-AG Innenraumrichtwerte der Innenraumluftkommission (Umweltbundesamt) und der Obersten Landesgesundheitsbehörden bewertet die Verunreinigungen der Innenluft quantitativ und setzt bundesweit einheitliche Richtwerte fest. Mittlerweile hat sich der Begriff „gesunde Raumluft“ etabliert.

Mit „gesunder Raumluft“ wird die Raumluft bezeichnet, die von Verunreinigungen befreit ist oder die Verunreinigungen nach den Leitlinien und Richtwerten so gering belastet ist, dass dadurch keine Gesundheitsgefährdung gegeben ist. Schadstoffbelastungen ergeben sich von den Baumaterialien des Gebäudes bzw. Raumes, den Einrichtungsgegenständen wie Böden, Teppiche und Möbel, von Geräten, vom Menschen selber, der organische Stoffe und Gerüche abgibt und Allergene wie der Kot von Hausstaubmilben, Pilzsporen, Tierhaare und Pollen. Daher ist die Innenraumluft regelmäßig zu erneuern. Als Faustregel gilt: Etwa 36 Kubikmeter Luft muss pro Stunde für jede Person mit Außenluft ausgetauscht werden. Ideal ist ein Austausch mit Außenluft die frei von Staub, Ruß, Pollen oder Feinstaub ist, was jedoch realitätsfremd ist. Ohne technische Hilfsmittel, wie einem Luftfilter, ist gesunde Raumluft kaum zu gewährleisten. Moderne Luftfilter sind leistungsstark und hoch effizient im Herausfiltern der in der Luft enthaltenen Schadstoffe.

Wo Luftfilter Abhilfe schaffen

In der Luft schwebende Allergene und Pollen sind so winzig, dass sie für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Die Wirkung auf den Organismus ist für Allergiker umso heftiger. Gute Luftfilter sollten einen hochwertigen HEPA-Feinstaubfilter aufweisen. Ein HEPA-Feinstaubfilter besteht aus gepackten Glasfasern, kann mehrfach gefaltet sein und Verunreinigungen bis 0,3 Mikrometer zu 99,97 Prozent entfernen. Ein mit einem entsprechenden HEPA-Feinstaubfilter ausgestatteter Luftfilter führt zu einer spürbaren Linderung der allergischen Symptome.

Bei ungereinigter Luft werden bis zu 75.000 Staubpartikel inhaliert. Zunehmend bedingt durch die hohe Luftverschmutzung steigt die Zahl der Asthmaerkrankungen alle 10 Jahre um 50 Prozent an. Luftfilter für Asthmatiker sollten die häufigsten Auslöser für Asthmaanfälle aus der Luft, wie Staub, Chemikalien oder Pollen sowie andere reizauslösende und lungengängige Schadstoffe, nahezu komplett herausfiltern. Dabei sollte der Luftfilter mindestens ein Abscheidegrad von mehr als 99,75 Prozent aufweisen (mindestens Filterklasse H13 oder H14). Damit auch flüchtige Stoffe und diverse Chemikalien herausgefiltert werden, sollte in dem Luftfilter ein Aktivkohle-Filter verbaut sein.

Asthmatiker sollten bei der Wahl eines Luftfilters neben den Filtrationsmethoden und der Qualität der Filter vor allem auf die Luftumwälzrate achten. Luftfilter mit sehr hohen Filtrationseigenschaften können mit einer damit einhergehenden geringeren Luftumwälzrate weniger wirksam sein. Genauso wenig wirksam kann im Gegenzug ein Luftfilter mit einer hohen Umwälzrate aber weniger guten Filtern sein. Daher sollte dem Raumluftvolumen (Länge x Breite x Höhe des Raums in Metern) besondere Beachtung geschenkt werden. Für Asthmatiker empfiehlt sich ein Luftfilter, der mindestens zweimal pro Stunde das gesamte Raumluftvolumen filtern kann.

In Räumen in denen geraucht wird sollten Luftfilter eigentlich ein Standard sein. Die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens sowie die nicht minderen Gefahren des Passivrauchens sind allgemein bekannt. Tabakrauch besteht aus rund 4.000 Inhaltsstoffen, von denen 20 Stoffe als karzinogen, also krebserregend, eingestuft sind. Die gesundheitsschädlichen Stoffe dringen tiefer in die Lungenbläschen (Alveolen) als herkömmliche Staubpartikel und erhöhen das Risiko für Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs um ein Vielfaches.

Eine einzige Zigarette entwickelt in geschlossenen Räumen etwa zwei Liter Rauch. Der Passivrauch besteht aus dem Nebenstromrauch und dem exhalierten Hauptstromrauch. Rund 55 Prozent des Tabaks einer Zigarette verbrennen als Nebenstromrauch. Damit Luftfilter den Rauch effektiv herausfiltern können, sollte neben einem hochwertigen HEPA-Filter zusätzlich eine Aktivkohle-Filtrationsstufe verbaut sein. Besonders wenn Kinder in einem Raucherhaushalt leben, kann ein Luftfilter die Gefahren des Tabaksrauchs enorm reduzieren. Kohlenmonoxid, Gase und Nikotin reizen nicht nur die Atemwege, sondern auch die Augen. Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Unwohlsein werden ebenfalls dem Rauch zugeschrieben. Neben dem gesundheitlichen Aspekt tragen also Luftfilter in Raucherräumen zusätzlich dem Wohlbefinden bei.

Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser wurde am 28. Juli 2010 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) als Menschenrecht anerkannt. Das Recht auf gesunde Luft hingegen ist nicht mal annähernd auf irgendeiner Agenda, obwohl die wachsende Luftverschmutzung jährlich Millionen Menschenleben kostet. Die Einsatzorte für Luftfilter sind längst nicht mehr besonders belastenden Räumlichkeiten geschuldet. Auch sind Luftfilter längst nicht mehr ein Aspekt der Gesundheitsfürsorge für ausschließlich gesundheitlich vorbelastete und atemwegsanfällige Personen. Die Exposition von Stoffen aus Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen und Gegenständen des täglichen Gebrauchs in Innenräume sind vielfältig. Hinzu kommt die allgemeine Luftverschmutzung von außen. Es verwundert eigentlich, dass ein Luftfilter nicht schon längst ein Alltagsgegenstand in einem Haushalt ist, wie es Computer, Kaffeemaschine, Waschmaschine, Mikrowelle oder Backofen sind.

Wirkungsbereiche von Luftfiltern

Essensgerüche, Ausdünstungen von Menschen, Haustiergerüche, muffig riechende, schlecht gelüftete Zimmer, Gerüche von starken Reinigern oder Gerüche von Möbeln sind nur einige der vielfältigen Gerüche des Alltags. Gerüche sind die Folge von chemischen Reaktionen. An der Quelle des Geruches entwickeln sich Bakterien die Moleküle freisetzen, welche wiederum durch positive Ionen durch die Raumluft transportiert werden. Um wirksam Gerüche zu eliminieren muss ein Luftfilter mit Ionisatoren ausgestattet sein, welche negative Sauerstoff-Ionen (Aionen) produzieren. Entscheidend für den Wirkungsgrat ist die Menge an negativen Sauerstoff-Ionen die ein Luftfilter pro Stunde produziert.

Je nach Gegebenheiten entwickelt sich mal mehr mal weniger Hausstaub. Besonders an Sommertagen, wenn die Sonne durch das Fenster scheint, lässt sich oft gut erkennen wie viel feine Hausstaubpartikel durch die Luft wirbeln. Mit einem hochwertigen Luftfilter gehören diese Momente der Vergangenheit an. Der Hausstaub an sich ist nicht einmal so gefährlich. Die eigentliche gesundheitliche Problematik ist die gemeine Hausstaubmilbe, die in jedem Haushalt zum dauerhaften „Haustier“ gehört. Die 0,1 bis 0,5 Millimeter großen Spinnentiere sind an sich harmlos, doch der Kot der Hausstaubmilben, der zu Staub zerfällt, belastet vor allem Hausstaub-Allergiker. Der Kot der Hausstaubmilbe ist allgemein für den Menschen nicht unbedenklich und ist eine zusätzlich Belastung für die Atemwege eines jeden Einzelnen. Hier kann ein Luftfilter unterstützend wirken, vor allem bei der Reinigung der Luft nach dem Staubsaugen, den Betten ausschütteln oder dem ausklopfen der Polstermöbel.

Zwar sterben in der kalten Jahreszeit die meisten Milben aufgrund der Temperatur und der durch das Heizen geringeren relativen Luftfeuchtigkeit, doch die Milbe sorgt immer noch für Probleme. Die Millionen toten Hausstaubmilben trocknen aus und zerfallen zu feinem Staub. Wegen der geringen Luftfeuchte werden die zu Staub zerfallenen toten Milben nicht in den feinen Wassertropfen der Umgebungsluft gebunden, was in den Wintermonaten zu einer höheren Staubbelastung und vermehrten Atemwegsproblemen führen kann. Auch hier kann mit einem Luftfilter die Belastung merklich reduziert werden.

„Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt. […] Die Sporen von Schimmelpilzen sind daher allgegenwärtig, unter anderem im Boden und in der Luft. […] Von Schimmelpilzen kann eine Gesundheitsgefahr ausgehen, wenn die Sporen in großer Zahl eingeatmet werden. Grundsätzlich sind alle Schimmelpilze in der Lage, allergische Reaktionen wie beim Heuschnupfen (laufende Nase, Augenreizungen, Niesen) auszulösen. Wenn Sie in einer feuchten, schimmligen Wohnung leben, haben Sie außerdem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen sowie für eine Verstärkung einer vorhandenen Asthmaerkrankung“, sagt das Umweltbundesamt.

Schimmelpilze brauchen ein feuchtes Milieu damit sie sich ausbreiten. Bäder und Küchen sind daher typische Räume für Schimmel. Auch schlecht gelüftete oder unzureichend geheizte Räume fördern den Schimmel. Temperaturunterschiede zwischen den Außen- und Innenwänden verursachen Kondenswasser sowie mangelhafte Wärmedämmung bieten ebenfalls den feuchten Nährboden für Schimmel. Damit es zu keinem Schimmelbefall kommt und die allgegenwärtigen Schimmelsporen effektiv aus der Luft herausgefiltert werden, sollte ein Luftfilter mit einem hochwertigen HEPA-Feinstaubfilter ausgerüstet sein. Ein zusätzlicher Aktivkohlefilter im Luftfilter eliminiert die möglichen Gerüche in muffigen, feuchten Räumen. Zur Desinfektion der Luft tragen Ionisatoren im Luftfilter bei.

„Die übermäßige Freisetzung von Ammoniak (NH3) in die Umwelt ist ein seit vielen Jahren bekanntes Problem. Nährstoffüberversorgung, Versauerungsprozesse und der Verlust an biologischer Vielfalt in Ökosystemen sind nur einige der Folgen. Der größte Teil des in Deutschland freigesetzten Ammoniaks stammt aus der Landwirtschaft (95 %). […] Das Ammoniak aus der Tierhaltung riecht übrigens nicht nur unangenehm, es wandelt sich in der Atmosphäre auch zu gesundheitsgefährdendem Feinstaub um, wenn es dort mit anderen Gasen reagiert“, berichtet das Umweltbundesamt. Eine Möglichkeit für einen Luftfilter Ammoniak zu filtern ist das zersetzen des Ammoniaks durch einen Ionisator und das Auffangen der Partikel im HEPA-Filter. Luftfilter mit einer Kombination aus Aktivkohlefilter und einem Fotokatalysator eignen sich besonders gut dafür Ammoniak aus der Luft herauszufiltern.

Seit 01. Januar 2005 gilt ein Tagesgrenzwert für Feinstaub (PM10) von 50 μg/Kubikmeter, der maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten werden darf. Als Feinstaub werden kleinste Partikel in der Luft bezeichnet, die beim Einatmen eine Gefährdung der Gesundheit darstellen können. Diese reichen von chronischen Atembeschwerden bis hin zu Lungenkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt. Die WHO rät bei Feinstaub der Partikelgröße kleiner als zehn Mikrometer (PM10) schon lange zu einem weitaus strengeren Luftgüteleitwert von 20 μg/Kubikmeter im Jahresmittel. Dieser wurde 2013 an fast 51 Prozent aller Messstationen in Deutschland überschritten. „Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes gibt es jährlich im Schnitt rund 47.000 vorzeitige Todesfälle infolge der zu hohen Feinstaubbelastung – durch akute Atemwegserkrankungen, kardiopulmonale Erkrankungen oder Lungenkrebs.

PM 2,5 Feinstaub ist kleiner/gleich 2,5 Mikrometer groß und noch gesundheitsgefährdender, da diese Partikel bis in die tiefsten Regionen (Alveolen) der Lunge hinabsteigen, wo der Gasaustausch zwischen Luft und Blut stattfindet. Im alveolaren Bereich hat die Lunge keine Möglichkeit die Partikel auszusondern. Sind die Partikel zudem wasserlöslich, dringen sie in den Blutkreislauf ein. Luftfilter mit einem HEPA-Feinstaubfilter halten in der Regel Verunreinigungen bis 0,3 Mikrometer zu 99,97 Prozent auf, weshalb besonders PM 2,5 Feinstaub nicht zufriedenstellend herausgefiltert wird. Hier wirken Luftfilter mit Ionisatoren effektiver. Durch negative Ionen wird Staub in jeder Form elektrostatisch aufgeladen und bindet selbst kleinste Partikel von 0,01 Mikron zu größeren Staubpartikeln (Cluster). Somit kann die Filterleistung erhöht werden und selbst schwer zu filternde Feinstpartikel besser herausgefiltert werden.

„Als Weichmacher setzt die Industrie sehr unterschiedliche Stoffe ein, mengenmäßig überwiegen gegenwärtig noch schwerflüchtige Phthalsäureester. Es können aber auch Weichharze, ölartige Stoffe oder Naturstoffe wie Kampfer, Rizinusöl oder Zitrate genutzt werden. Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) ist als Weichmacher für PVC noch in großen Mengen und in sehr vielen Produkten des Alltags im Einsatz. Wegen verschiedener negativer Einschätzungen – unter anderem stufte eine EU-Arbeitsgruppe DEHP als fruchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend ein“, veröffentlichte das UBA. Typische Quellen von Weichmachern in der Innenraumluft sind Hart- bzw. Weich-PVC-haltige Fußbodenbeläge, Handläufe, Tür- und Fensterdichtungen, Elektrokabel, Möbel und Einrichtungsgegenstände, die unter Verwendung phthalathaltiger Kleber oder Farben hergestellt worden sind und Badewannen- und Duscheinlagen sowie Duschvorhänge. Weichmacher zählen zu den schwerflüchtigen Stoffen, weshalb sich hier ein Luftfilter mit Ionisatoren und einer Kombination aus Aktivkohlefilter und einem Fotokatalysator hervorragend eignen.

Gegen eine effektive Bekämpfung von Bakterien, Viren und andere pathogene Mikroorganismen sollten Luftfilter mehrere Filtrationsstufen verwenden. Der Großteil von Bakterien und Mikroorganismen wird bereits im HEPA-Filter aufgehalten. Viren hingegen sind zu klein und können den HEPA-Filter passieren.

Luftfilter mit einem Fotokatalysator neutralisieren Viren, Bakterien und andere pathogene Mikroorganismen effektiver als ein HEPA-Filter. Durch den photokatalytischem Effekt, bei dem durch den Photokatalysator Titandioxid produziert wird und dieses mit UV-Licht bestrahlt wird, entstehen Hydroxil-Radikale (OH-Radikale). Diese sind hochgradig reaktiv und spalten organisches Material. Übrig bleibt in der Regel stabil organisches Material, insbesondere CO2 und H2O. Wo besonderen Wert auf das Entfernen von Bakterien und Viren gelegt wird, wie zum Beispiel im Warteraum einer Arztpraxis, sollte der Luftfilter neben dem HEPA-Filter über die Kombination von Fotokatalysator und UV-Bestrahlung zur Eliminierung von Bakterien und Viren verfügen.

Filtermethoden von Luftfiltern

HEPA-Filter sind bei Luftfiltern die am weitesten verbreitete Filtermethode. HEPA-Filter bestehen aus gepackten Glasfasern und sind in manchen Fällen mehrfach gefaltet, um die Filterwirkung zu erhöhen. HEPA steht für „High Efficiency Particulate Absorbing Filter“ und gute HEPA-Filter erreichen  eine Adsorbtionsrate von maximal 99,995 Prozent für feinste Partikel bis 0,3 Mikrometer Größe. Es werden Pollen, Schimmelpilze, Schimmelpilzsporen, Staub, Haustierschuppen, Milbenkot, Bakterien, Bekleidungsfasern und Faserbruchstücke herausgefiltert. HEPA-Filter werden in Kategorien eingestuft, die von E10 (Abscheidegrad von 80 Prozent) bis H14 (Abscheidegrad 99,995 Prozent) reichen.

Die Natur produziert vermehrt negative Ionen insbesondere in Küstengebieten, Wäldern, an Wasserfällen oder nach einem Gewitter. Diese Luft betrachten viele Menschen als besonders frisch und angenehm. In einem Luftfilter mit Ionisatoren fallen der Technologie mehrere Aufgaben zu. Er steigert das Wohlbefinden, denn hohe Konzentrationen von negativen Ionen haben eine positive natürliche Wirkung auf den Menschen. Sie regen das Herz- und Kreislaufsystem an und wirken entspannend auf die Nerven. Zum anderen wird Staub in jeder Form elektrostatisch aufgeladen und bindet selbst kleinste Partikel von 0,01 Mikron zu größeren Staubpartikeln (Cluster). Somit kann die Filterleistung erhöht und selbst schwer zu filternde Feinstpartikel (PM 2,5) besser herausgefiltert werden. Die bei der Ionisierung entstehenden Radikale eliminieren außerdem zum Teil Schadstoffe wie Bestandteile von Zigarettenrauch, Lösungsmitteln und viele andere flüchtige Chemikalien in der Raumluft. Auch Viren und Bakterien werden bei einem Luftfilter mit Ionisator abgetötet.

Die Aktivkohle ist ein poröser, feinkörniger Kohlenstoff mit großer innerer Oberfläche, die als Adsorptionsmittel fungiert. Sie wird aus Torf, Holz, Braunkohle, Steinkohle oder Nussschalen hergestellt. Der Anteil an Kohlenstoff liegt meist bei über 90 Prozent. Wie bei einem Schwamm sind die Poren untereinander verbunden (offenporig). Die innere Oberfläche beträgt zwischen 300 und 2000 m²/g Kohle. Die Poren der Aktivkohle werden in drei Stufen klassifiziert. Das sind Makroporen mit Radien größer als 25 nm, Mesoporen mit Radien von 1-25 nm und Mikroporen mit Radien kleiner als 1 nm.

Aktivkohle wird in Luftfiltern meist in dicken Matten verbaut und überwiegend für die Abscheidung flüchtiger Luftschadstoffe eingesetzt, wie verschiedenste Ausdünstungen aus Baumaterialien und Möbeln, Kunststoffen, Reinigungsmitteln und Lacken. Auch Gase und Dämpfe, von Lösungsmitteln, Ozon und Chlorkohlenwasserstoffen adsorbiert Aktivkohle in Luftfiltern sehr effektiv. Eine Vielzahl an Viren und Bakterien werden von der Aktivkohle ebenfalls aufgehalten, genauso wie Pollen, Schimmelpilzsporen und Staubpartikel. Da die Aktivkohle sehr feinporig ist und schnell zugeht, sollte ein Luftfilter vor der Aktivkohle einen Vorfilter, besser noch einen guten HEPA-Filter beinhalten.

Durch den photokatalytischen Effekt, bei dem durch den Photokatalysator Titandioxid produziert wird und dieses mit UV-Licht bestrahlt wird, entstehen Hydroxil-Radikale (OH-Radikale). Diese sind hochgradig reaktiv und spalten organisches Material. Übrig bleibt in der Regel stabil organisches Material, insbesondere CO2 und H2O. Luftfilter mit einem Fotokatalysator neutralisieren Viren, Bakterien und andere pathogene Mikroorganismen sehr effektiv.

UV-Licht wird häufig bei der Wasseraufbereitung zur Desinfektion eingesetzt. Auch in Luftfiltern eignet sich ein UV-Filter hervorragend zur Desinfektion der Luft. Die ultraviolette Strahlung ist natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts und weist einen hohen Energiewert auf. Hohe UV-Bestrahlung schädigt und zerstört Zellen, Erbgut und andere organische Stoffe. Daher werden UV-Filter in Luftfiltern zum Abtöten von Viren und Bakterien verwendet. UV-Licht kann bei Luftfiltern auch zur Herstellung von Ozon verwendet werden. Neben vielen Viren und Bakterien zerstört Ozon viele chemische Stoffe in der Raumluft.

Für eine effektive Desinfektion verwenden einige Luftfilter ein UV-Licht mit einer Wellenlänge von 253,7 nm. Diese Wellenlänge gehört zum UV-C Spektrum der ultravioletten Strahlung und hat eine besonders hohe Keimtötende Wirkung. Zum Einsatz kommen in Luftfiltern oftmals Quecksilberdampflampen. Die angezogene Raumluft wird an den Lampen vorbeigeleitet und schon ein kurzer Moment im Bereich des UV-Lichtes reicht aus, um seine keimtötende Wirkung zu entfalten. Der Effekt des UV-C-Lichts beruht auf der zerstörerischen Wirkung auf den Zellkern und Enzyme der Bakterien. Bei Viren wird durch die Bestrahlung hauptsächlich eine Schädigung der RNS (Ribonukleinsäure) hervorgerufen. Die Lampen sind in den Luftfiltern so verbaut, dass keine Strahlung nach außen dringt und auch die Quecksilberdampflampen geben kein Quecksilber ab.

E-PRTR (European Pollutant Release and Transfer Register) ist das Europäische Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister. Welche Luftbelastungen in der eigenen Region anfallen, kann jeder selber abrufen. Die Antworten zu diesen Fragen der Öffentlichkeit, liefern offene Daten (Open Data) von Behörden, Unternehmen und anderen Institutionen. Open Data sind Daten und Informationen, die jeder und jede frei und uneingeschränkt nutzen und weiterverarbeiten kann. Die Daten sind frei und kostenlos zugänglich. Empfindlichen Menschen, Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Menschen die empfindlich auf chemische Stoffe reagieren, können sich jetzt eine Übersicht über thru.de verschaffen welche Schadstoffe wo in welchen Konzentrationen freigesetzt werden.

Verursacher und Luftverunreinigungen laut E-PRTR:

Industrielle Luftverunreinigungen

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Nicht industrielle Heizungsanlagen

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Straßenverkehr

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Schifffahrt (national)

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Flugverkehr (national)

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Schifffahrt (international)

– Stickoxide (NOx)
– Schwefeldioxid (SO2)
– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Kohlenmonoxid (CO)
– Kohlendioxid (CO2)

Landwirtschaft

– Feinstaub (PM10), kleiner als 10 µm
– Ammoniak (NH3)