Es gibt viele Wasserkonsumenten in Europa und einigen anderen Ländern, die glauben, dass natürliche Mineralwässer medizinische Eigenschaften und andere gesundheitsrelevante Wirkungen haben.
In Europa haben Wässer mit hohem Mineralstoffgehalt eine lange Tradition. Die  WHO (World Health Organisation = Weltgesundheitsbehörde) hat hierzu eine geteilte Meinung und weist in ihren Guidlines for Drinking Water explizit darauf hin: Zwar akzeptiere sie, dass einige Wässer Mineralstoffe beinhalten, die auch für die Ernährung sinnvoll sind, sie verweist allerdings darauf, dass es keine wissenschaftlichen Belege für die postulierten positiven Effekte derartiger Wässer gäbe. Des Weiteren weist die Weltgesundheitsorganisation darauf hin, dass bei der Verwendung von Trinkwasser – auch solchen  mit einem extrem geringen Gehalt von Mineralstoffen – in vielen Ländern der Welt keine ungünstigen Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt geworden wären.
Die Versorgungssituation mit Mineralstoffen in Deutschland über die Nahrung ist ausreichend. Eine durchschnittliche, abwechselungsreiche und energieadäquate Mischkost liefert die wichtigen Nährstoffe – mit Ausnahme von Jod – in ausreichenden Mengen.
 
Calcium:
Im Körper eines Erwachsenen befinden sich – je nach Skelettbau – 750 bis 1.300 Gramm Calcium. Mehr als 95,5 Prozent davon sind in Knochen und Zähnen eingebaut. Doch Calcium ist nicht nur Bausubstanz für Hartgewebe sondern erfüllt weitere wichtige Funktionen: Stabilisierung von Zellmembranen, Übermittlung von Signalen im Zellinnern sowie der Reizübertragung im Nervensystem, der Muskelfunktion und der Blutgerinnung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat den täglichen Bedarf auf 1.000 Milligramm festgelegt. Frühere Werte lagen darunter, jedoch die veränderte Lebensweise mit der gestiegenen Inaktivität und fehlendem Aufenthalt im Freien erhöhen den täglichen Bedarf. Calcium wird bei unzureichender Aktivierung von Vitamin D (wird über den Einfluss von Sonnenlicht auf die Haut aktiviert) weniger gut in den Knochen aufgenommen. Eine erhöhte Calciumzufuhr kann zu Nebenwirkungen führen.
Wichtigste Calciumlieferanten: Käse, Milch, Milchprodukte und Gemüse.
 
Magnesium:
Von den etwa 25 Gramm Magnesium im Körper sind 60 Prozent im Skelett und 30 Prozent in der Muskulatur zu finden. Wichtige Aufgaben sind in der Aktivierung von Enzymen (besonders im Energiestoffwechsel) und in der Synthese von Nukleinsäuren zu finden. Ferner spielt es eine Rolle bei der Reizübertragung der Nerven und der Muskelkontraktion. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat einen Tagesbedarf von 300 – 400 Milligramm festgelegt. Eine überhöhte Zufuhr kann zu Durchfällen und zur Beeinträchtigung des Zentralen Nervensystems (ZNS) führen.
Wichtigste Magnesiumlieferanten: Vollkornprodukte, Bananen und Gemüse.
 
Geld sparen mit dem BestWater Filter, Wasser als Mineralstoffquelle?Ernährungsphysiologische Bedeutung von Calcium, Magnesium und Natrium in Trink- und Mineralwässern
Calcium, Magnesium und Natrium sind lebenswichtige Mineralstoffe, die dem Körper täglich zugeführt werden müssen. Der Bedarf des Einzelnen ist unter anderem abhängig vom Lebensstil. So erhöht sich zum Beispiel der Calciumbedarf durch körperliche Inaktivität. Um für den Organismus verfügbar zu sein, müssen Mineralstoffe in löslicher Form – entweder ionisiert oder komplex gebunden – vorliegen. Ferner hängt das Aufnahmevermögen des Organismus auch von der Menge des Angebots ab, aber nicht im Sinne von „viel hilft viel“, sondern stattdessen werden geringe Zufuhrmengen besser resorbiert als zu hohe. Bislang wurde die so genannte Bioverfügbarkeit für Calcium und Magnesium aus Wässern als vernachlässigbar angesehen, was jedoch neuen Untersuchungen mit modernen Tracermethoden  zufolge nicht stimmt: Aus Wässern werden Calcium (zu 25-45 Prozent) und Magnesium (zu 35-70 Prozent) vom Körper ebenso gut aufgenommen wie aus der Milch. Tracermethoden eignen sich besonders gut für diese Untersuchungen, da die Stoffe mit geringer Radioaktivität beladen werden und somit der Verbleib der Stoffe exakt messbar wird.
Eine etwas andere Position nimmt Natrium ein, denn die mittlere Natriumzufuhr über die übliche Mischkost ist bereits so hoch, dass eine hohe Natriumzufuhr über Wasser eher als unerwünscht gilt. Mineralwässer weisen wesentlich höhere Natriumgehalte auf als Trinkwasser. Heilwässer liegen oft noch weiter über diesen Mengen, allerdings werden Heilwässer eher selten als Durstlöscher verwendet. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist ein möglichst geringer Natriumanteil für Wässer, die dem Durstlöschen dienen, daher empfehlenswert.
Kann das aus dem Trinkwasser oder aus Mineralwässern aufgenommene Calcium und Magnesium zur Deckung des täglichen Bedarfs beitragen?
Diese für die Ernährung wesentliche Frage muss trotz der guten Bioverfügbarkeit beider Stoffe jedoch verneint werden. Die erforderliche Tagesmenge wird aus der Nahrung gewonnen. Käse, Milch und Milchprodukte verfügen über die mit Abstand höchsten Calciumgehalte. Verzichtet man auf diese Lebensmittelgruppe ist eine ausreichende Calciumbedarfsdeckung durch andere Lebensmittelgruppen fast nicht zu erreichen. Beim Magnesium verhält es sich nicht anders, allerdings enthalten in erster Linie Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs überdurchschnittliche Magnesiumspuren. So weisen Nüsse und Vollkornprodukte die höchsten Mengen auf, gefolgt von Gemüse- und Obstarten. Auch wenn die Mineralstoffe Magnesium und Calcium aus Wässern vom Körper gut aufgenommen werden können, sprechen die erforderlichen Mengen gegen eine derartige Ernährungsweise.
 
Fazit
Wasser – sowohl Trinkwasser als auch Mineralwässer – trägt bei den derzeitigen Verzehrgewohnheiten wenig zur Deckung des Mineralstoffbedarfs bei, d.h. Wasser hat eher ergänzende Funktionen und wird als Mineralstoffquelle überschätzt. Die mit Abstand wichtigsten Mineralstoffquellen in der Nahrung des Menschen sind feste Nahrungsmittel.  Bei starkem Schweißverlust durch Sport oder Extremtemperaturen müssen dem Körper diese Substanzen wieder über die Nahrung oder durch entsprechende mineralstoffhaltige Getränke zugeführt werden, da sie sonst zu einer deutlichen Minderung der Leistungsfähigkeit führen.